Das Gespräch mit dem Arzt
Bevor die Entscheidung getroffen wird, welcher Behandlungs- weg nun tatsächlich eingeschlagen und in weiterer Folge zum Erfolg verhelfen soll, müssen verschiedene Untersuchung- en vorgenommen werden, damit die Ursache für die vor- liegende Unfruchtbarkeit herausgefunden wird. Zu Beginn der Diagnose steht damit das ausführliche Gespräch mit dem Arzt. Nur so ist es möglich, dass sich die behandelnden Ärzte ein Bild von dem Verlauf machen können, wobei vorwiegend folgende Fragen von großer Bedeutung sind:
Natürlich müssen auch Fragen gestellt werden, die sich mit der Intimsphäre des Kinderwunschpaares befassen. Nicht jedes Paar möchte über die Häufigkeit seiner sexuellen Aktivitäten sprechen, jedoch können diese Informationen den Medi- zinern zu neuen Erkenntnissen verhelfen. Natürlich werden die Informationen vertrauensvoll behandelt.
Auch das Kinderwunschpaar sollte sich schon im Vorfeld Fragen an den behandelnden Arzt überlegen. Des Weiteren sind Befunde (sofern schon vorhanden) hilfreich, die einen Einblick in die Krankengeschichte des Patienten gewähren.
Körperliche Untersuchungen
Liegt eine Unfruchtbarkeit vor, werden – routinemäßig – beide Partner untersucht.
Der Ultraschall
Im Rahmen eines Termins bei einem Andrologen oder Urologen werden zuerst Tastuntersuchungen durchgeführt. Das bedeu- tet, dass der Mediziner etwaige Auffälligkeiten in den Neben- hoden oder Hoden sucht. Ebenfalls folgt eine Untersuchung der Prostata, die über den Enddarm des Mannes erstattet wird. Zur Absicherung erfolgt am Ende der Untersuchung eine Ultraschall-Untersuchung der Hoden sowie der Prostata.
Der Samen
Ein weiterer Aspekt: der Samen. Der Mann gibt eine Sperma- probe ab, welche unter dem Mikroskop genau betrachtet wird. Dabei untersucht der Mediziner die Spermien hinsichtlich ihrer Beweglichkeit und Form. Da die Qualität der Spermien jedoch immer unterschiedlich sein kann, sollten zwei Untersuchungen durchgeführt werden. Liegt der Verdacht einer Störung der Sa- menzellproduktion vor, muss eine Gewebeprobe aus den Hoden entnommen werden.
Die Hormonwertbestimmungen
Liegt eine zu geringe Produktion von Spermien vor, kann mitunter eine Hormonhaushalt-Störung verantwortlich sein. Der Mediziner führt in der Folge eine Hormonwertbestimmung durch, damit eine etwaige Störung ausgeschlossen werden kann. Störungen der Hormonwerte sind bei Männern relativ selten; bei Frauen hingegen sind derartige Hormonstörungen oftmals der Grund, warum der Kinderwunsch nicht in Erfüllung geht.
Die Genetik
Im Rahmen der zu geringen Spermienproduktion können auch genetische Untersuchungen durchgeführt werden. Dabei über- prüft der Mediziner genetische Auffälligkeiten; jene Untersu- chung erfolgt mittels einfacher Blutprobe.
Die Tastuntersuchung
Zu Beginn der Ursachenfindung wird eine gynäkologische Überprüfung durchgeführt, bei welcher – mittels Tastuntersu- chung – eventuelle Auffälligkeiten gesucht werden. Mitunter können Veränderungen vorhanden sein, die sehr wohl eine Unfruchtbarkeit erklären würden.
Der Ultraschall
Danach werden die Fortpflanzungsorgane näher begutachtet. Dabei kommt das Ultraschallgerät zur Anwendung. Die Unter- suchung ist ungefährlich, sowie schmerzlos, erfolgt über die Scheide und ermöglicht dem Arzt Einblicke in die Eierstöcke, sowie auch der Gebärmutter und der Eileiter.
Die Hormonwertbestimmung
Mitunter kann die Reifung der Eizellen gestört sein. Diese Stö- rung kann mit Hilfe einer Hormonwertbestimmung bestimmt werden. Dabei sind vorwiegend die Hormone LH, FSH, Östro- gen, Androgene sowie TSH und Prolaktin ausschlaggebend; jene werden zu Beginn des Zyklus überprüft. Im Laufe des Zyklus werden des Weiteren Östrogen- sowie Progesteron-Werte über- prüft.
Die Untersuchung der Eileiter
Schon beim kleinsten Verdacht einer eingeschränkten Funktion der Eileiter, kann der Mediziner sogenannte bildgebende (oder gar operative) Untersuchungsmethoden einsetzen. Die bildge- benden Verfahren werden entweder mittels Ultraschall oder Röntgenaufnahmen durchgeführt. Dabei können der Zustand und die Funktion der Eileiter sowie der Gebärmutterhöhle über- prüft werden. Damit die Bilder jedoch deutlich werden, muss im Vorfeld ein Kontrastmittel verabreicht werden. Der Eileiter wird mit Kontrastmittel gefüllt, sodass eine aussagekräftige Diagnose gestellt werden kann.
Diese Untersuchungen können entweder ambulant oder auch mit Narkose durchgeführt werden. Eine weitere Möglichkeit, welche einen genauen Aufschluss gibt, ist außerdem die Bauchspiegelung.
Die Bauchspiegelung
Diese Untersuchung wird in Narkose durchgeführt. Es folgt ein sehr kleiner Bauchschnitt, der direkt unter dem Nabel gesetzt wird. Danach führt der Mediziner das Laparoskop direkt in die Bauchhöhle ein; mit diesem Instrument, das eine Kamera instal- liert hat, können Bilder von der Bauchhöhle auf einen Monitor übertragen werden. Somit kann der Mediziner Verwachsungen, Zysten oder auch mögliche Endometrioseherde erkennen. Auch wenn – im Rahmen der Untersuchung – Komplikationen (etwa Verletzungen der Organe oder Infektionen) möglich sind, sind sie dennoch relativ selten.
Die Gebärmutterspiegelung
Eine weitere Untersuchungsmethode ist die Gebärmutterspie- gelung. Dabei können eventuelle störende Muskelknoten – so- genannte Myome – oder auch Fehlbildungen sowie Verän- derungen der Schleimhaut festgestellt werden.