Bei der In-vitro-Fertilisation (IVF) handelt es sich um eine Befruchtung, die außerhalb des Körpers stattfindet. Dabei stehen den Medizinern verschiedene Verfahren zur Verfügung. Zuerst wird die Eizellreifung mittels Fruchtbarkeitshormonen stimuliert. Der Unterschied zur herkömmlichen Stimulation besteht darin, dass gleich mehrere Eizellen heranreifen sollen.
Diese werden dann entnommen und außerhalb des Körpers befruchtet. Da viele Eizellen befruchtet werden sollen, muss die Hormonstimulation relativ hoch sein. Von den befruchteten Eizellen werden maximal zwei bis drei Embryonen in die Gebärmutter zurücktransferiert. Frauen, die das 35. Lebensjahr noch nicht überschritten haben, erhalten im Regelfall zwei Embryonen eingesetzt.
Welche Voraussetzungen müssen für eine IVF-Behandlung erfüllt werden?
Welche Voraussetzungen muss der Mann erfüllen?
Welche Voraussetzungen muss die Frau erfüllen?
Weitere Bestimmungen, die für die künstliche Befruchtung zu erfüllen sein müssen, sind im Embryonenschutzgesetz verankert.
Die Vorbereitungsphase
In der Vorbereitungsphase dreht sich alles um die Vorbereitung der Hormonstimulation. Schlussendlich muss der Körper optimal auf die nachfolgenden Tage und Wochen eingestellt werden. Der weibliche Zyklus wird hormonell beeinflusst, damit nicht nur die Zeit des Eisprungs, sondern auch der Zeitpunkt der Eizellentnahme von außen gesteuert werden kann. Dabei werden Medikamente verabreicht, die die Hormone LH und FSH drosseln (Down-Regulations-Medikamente). Des Weiteren wirken die Medikamente auf die GnRH-Agonisten, die dem Gehirn mitteilen, dass es Fruchtbarkeitshormone freisetzen soll.
Die Stimulationsphase
Bei der Stimulation der Eierstöcke kommt es darauf an, dass gleichzeitig mehrere Eizellen zur Reifung gebracht werden. Die Befruchtungschancen werden somit erhöht. Bei der hormonellen Stimulation wird vorwiegend mit Ultraschalluntersuchungen gearbeitet; ebenfalls finden regelmäßige Hormonwertbestimmungen statt, die über das Blut festgestellt werden können. Die regelmäßigen Untersuchungen sorgen dafür, dass nicht nur die Dicke der Gebärmutterschleimhaut, sondern auch die Größe und die Anzahl der Eibläschen kontrolliert werden können. Nur so kann der Mediziner den günstigsten Zeitpunkt zur Auslösung des Eisprungs herausfinden und die Eizellen entnehmen. Des Weiteren kann durch die regelmäßige Untersuchung eine Überstimulation verhindert werden.
Damit die Eizellreifung stimuliert wird, können verschiedene Medikamente verordnet werden. Meist entscheiden sich die Mediziner für Fruchtbarkeitshormone. Andere Medikamente (etwa Clomifen-Tabletten) regen das Gehirn an, sodass vermehrt Fruchtbarkeitshormone produziert werden. HMG – humanes Menopausengonadotropin kann aus dem Urin der Frau (während den Wechseljahren) gewonnen werden; derartige Produkte enthalten zu gleichen Teilen LH sowie FSH. Auch LH – luteinisierendes Hormon – wird immer wieder als Reinsubstanz hergestellt. Liegt ein LH-Mangel vor, kann LH zusätzlich eingesetzt werden. Da im Regelfall die Frau aber genügend LH bildet, wird oftmals nur FSH eingesetzt. FSH wird ebenfalls biotechnologisch hergestellt; aus diesem Grund sind derartige Hormone gut verträglich.
Die Gonadotropinen-Behandlung (FSH) beginnt im Regelfall 14 Tage nach der Down-Regulation bzw. innerhalb der ersten drei Zyklustage. Der erste Zyklustag wird mit der ersten Regelblutung bestimmt. Die Behandlung selbst dauert zwischen 11 und 13 Tagen. Während dieser knapp zwei Wochen ist es ratsam, dass – immer zur selben Tageszeit – eine bestimmte Hormonmenge unter die Haut injiziert wird.
Wird ein GnRH-Antagonist verwendet, damit die körpereigene Hormonproduktion unterdrückt wird, können diese ab dem 5. bzw. 7. Stimulationstag verabreicht werden. Die Spritzen können ohne Probleme daheim verabreicht werden; dabei kann auch der Partner helfen.