Wie geht ihr mit schweren Trauerfällen um, wenn ihr als Redner gefragt seid?

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  • #3645
    Lindenglanz
    Teilnehmer

    Ich bin noch nicht lange als freie:r Redner:in tätig, wurde aber vor Kurzem mit einem besonders schweren Trauerfall konfrontiert: Ein junger Mensch ist sehr plötzlich verstorben und die Familie steht natürlich unter Schock. Ich wurde als Redner:in gebeten, die Zeremonie zu gestalten und habe gemerkt, wie stark so ein Fall auch emotional an mir selbst zerrt. Die Situation war voller Emotionen – von tiefer Verzweiflung über Sprachlosigkeit bis hin zu Momenten, in denen die Familie versuchte, mit Humor klarzukommen. Ich fühlte mich unsicher: Welche Fragen darf ich stellen, was ist zu viel? Wie finde ich die Balance zwischen professioneller Haltung und echter menschlicher Anteilnahme?

    Mir war auch nicht klar, wie ich mich im Vorgespräch verhalten sollte – ob ich Raum für Tränen lassen darf oder das Gespräch eher steuern muss. Ich habe erlebt, dass das Zuhören allein schon unglaublich viel bewirkt, aber gleichzeitig hatte ich Sorge, den richtigen Ton für die spätere Rede nicht zu treffen. Der Druck war enorm, denn ich wollte der Familie wirklich gerecht werden. Und ich frage mich: Wie geht ihr mit so schwierigen Momenten um? Gibt es Routinen oder Rituale, die euch helfen, emotional stabil zu bleiben – vor, während oder nach dem Gespräch?

    Wie schafft ihr es, euch selbst abzugrenzen, aber trotzdem einfühlsam zu bleiben? Und wie gelingt euch ein würdevoller Abschluss des Gesprächs, bei dem sich alle gut aufgehoben fühlen? Was ist für euch das Wichtigste in der Vorbereitung auf solch einen sensiblen Termin? Vielleicht gibt es auch Tipps oder Methoden, die ihr euch über die Jahre angeeignet habt?

    Ich würde mich sehr über eure Erfahrungen, Anregungen oder sogar Literatur-Tipps freuen. Wie meistert ihr die Herausforderung, auch bei den schwersten Trauerfällen authentisch und professionell zu bleiben? Vielen Dank schon jetzt für eure Impulse!

    #3646
    Tapsili
    Teilnehmer

    Das Thema, das du ansprichst, ist sehr wichtig – und emotional unglaublich fordernd. Jeder, der als Trauerredner:in arbeitet, kommt früher oder später an diesen Punkt: eine besonders schwierige Beerdigung, bei der Worte allein oft nicht reichen. Genau hier hilft es, strukturiert und gleichzeitig mit offenem Herzen in das Gespräch zu gehen.

    Ich kann dir die 5 Tipps zur Vorbereitung bei schwierigen Trauerfällen von https://freieredner-ausbildung.com/5-tipps-bei-schwierigen-trauerfaellen/ sehr ans Herz legen. Besonders der Hinweis, dass wir als Redner:innen nicht lösen, sondern begleiten, hat mir enorm geholfen, den Druck herauszunehmen. Es geht nicht darum, die Trauer zu heilen – sondern darum, ihr Raum zu geben und sie in würdige Worte zu fassen.

    Ein weiterer wertvoller Tipp: Skizziere dir bei Gesprächen auf einem Blatt, wer wo sitzt. Gerade bei mehreren Angehörigen hilft das sehr für Zitate und ein respektvolles Erinnern im Redeprozess. Außerdem: Plane dir mehr Zeit ein – für das Gespräch selbst und für dich danach. Ich gönne mir danach immer einen Spaziergang oder einen ruhigen Kaffee, um das Erlebte innerlich abzuschließen.

    Manchmal entstehen auch sehr besondere, fast heitere Momente, wenn Familien gemeinsam erinnern. Lachen ist nicht unangebracht – im Gegenteil: es darf sein, wenn es aus ehrlicher Erinnerung entsteht. Was für mich besonders heilsam ist: Das Bewusstsein, dass ich den Menschen ein wenig Halt geben kann, indem ich aufmerksam zuhöre und ihnen das Gefühl vermittle, dass ihre Geschichte gesehen wird.

    Und ja, Tränen – auch deine eigenen – dürfen Raum haben. Solange du präsent bleibst und nicht überfordert wirkst, empfinden viele Familien das als authentisch. Die Kombination aus Struktur (z. B. eigene Gesprächsnotizen, Zeitplan, klarer Ablauf) und Flexibilität im Umgang mit Emotionen ist für mich der Schlüssel.

    Wenn du dir Sicherheit wünschst, helfen Weiterbildungen, wie sie auch von freieredner-ausbildung.com angeboten werden. Aber auch der Austausch mit Kolleg:innen hier im Forum kann sehr stärkend sein – du bist mit solchen Erfahrungen nicht allein.

    Bleib dir selbst treu – und hab Vertrauen in deine empathischen Fähigkeiten. Du wirst mit jeder Zeremonie sicherer.

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